es geht wieder was…nach langer Zwangspause hatte unser Mitglied Stefan Jung zu einem Workshop „Effektfotografie“ eingeladen.
Sein heutiges Thema ist ein Glühbirnenfoto.
In diesem speziellen Fall wird diese zum kontrollierten Abbrennen gebracht und die dabei entstehende Flammenbildung und Rauchsäule fotografiert. Es geht darum, mit möglichst einfachen Mitteln diesen Effekt zu erzielen.
Stefan hat in der heimischen Werkstatt bereits viele Stunden voller Versuche und Feineinstellungen vorgearbeitet.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Es gibt viele Details, auch sicherheitstechnischer Art, die zu beachten sind.
Als erstes erstellen wir ein Foto vom Schraubsockel der Birne.
Dieses Foto benötigen wir bei der abschließenden Bildmontage.

 

Es wird eine Glühbirne in eine Fassung, welche mittels Dimmer mit dem Stromnetz verbunden ist, eingedreht und auf eine geringe Helligkeit eingeregelt. Die Kamera wird vollständig im manuellen Modus betrieben.

Den Focus Punkt legen wir genau auf den leicht glimmenden Glühfaden.

Als Lichtquelle dienen zwei bzw. drei Aufsteckblitze, welche über je einem Funkempfänger mit der Kameraverbunden sind.

Ein Gerät kommt genau über der Glühbirne und die beiden anderen als leicht versetztes Frontlicht. Die Blitzleistung aller Geräte wird auf 1/125 reduziert.

 

 

Das Allerwichtigste ist die Sicherheit, wir hantieren mit Strom und es können Glassplitter umherfliegen beim Öffnen der Glühbirne. Den Glaskolben öffnen kann man z.B. mit einer Heißluftpistole. Dabei wird der Birnenkolben in einem begrenzten Bereich stark erhitzt und dann mittels Eiswürfel schockgefrostet. Dadurch bricht das Glas netzförmig und kann mit einer Spitzzange gefahrlos aufgebrochen werden. Wenn dies geschafft ist, die aufgebrochene Birne vorsichtig in die stromlose Fassung einschrauben ( mit schnittsicheren Handschuhen – da Verletzungsgefahr ).

Zur Sache der elektrische Spannung, die an der offenen Birne anliegt. Man sollte entweder einen Schalter oder einen Funkstecker vor den ganzen Aufbau schalten.

Dann geht es los, die zuvor fokussierte Kamera mit einem 50-75 mm Objektiv auf dem Stativ, eingestellte Blende 5,6 bis 8, Zeit zwischen 1/180 bis 1/250 sec, den Fernauslöser in der Hand und nun die  Spannung an. Durch die jetzt vorhandene Sauerstoffatmosphäre und die komplett abgeregelte Leistung fängt der Glühfaden langsam an zu leuchten und brennt schließlich durch, unter gleichzeitiger Entwicklung einer schönen Rauchsäule.

Jetzt liegt es in der der Hand des Fotografen, zum richtigen Zeitpunkt einmal oder sogar öfter auszulösen. So entstehen sehr interessante Bilder.

Danach unbedingt zuerst die Spannung ausschalten und (mit Handschuhen) die defekte Birne ausdrehen.

Mittels einer Bildbearbeitungssoftware entsteht nun aus dem Schaubsockel-Foto und dem „abrauchenden“ Glühfaden-Foto das fertige Bild.